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WARUM WIR MEHR STREITEN SOLLTEN

• WARUM WIR MEHR STREITEN SOLLTEN •

Streitet ihr gern? Nein? Ich glaube, niemand tut das wirklich. Bis vor ein paar Jahren, hab ich es überhaupt tunlichst vermieden. Mir war lieber, in Diskussionen meinen Standpunkt nicht zu vertreten, nicht zu artikulieren, was ich wirklich will, als zu streiten. Streiten war für mich schrecklich. Es hat mir Angst gemacht. Ich habe mich davor gefürchtet, dass man mich nicht mehr lieb hat, wenn ich unbequem und fordernd bin.

Dabei ist Konflikte auszutragen etwas Heilsames. Missverständnisse können aus dem Weg geräumt werden. Unterschiedliche Ansichten diskutiert und ein Kompromiss gefunden werden, der für beide Streitparteien gut ist. Ehrlicher Streit schafft mehr Verständnis für den jeweils anderen, wenn man offen ist und sich auf sein Gegenüber einlässt. Denn es gibt nie die eine ultimative Wahrheit sondern immer zwei Seiten. Und über die lohnt es sich zu reden.

Natürlich kann Streit auch dazu führen, dass man das Fehlen einer gemeinsamen Basis feststellt. Ich habe gelernt, dass es besser ist, mich nicht über meine Kapazitätsgrenzen hinaus zu verbiegen. „Der G’scheitere gibt nach“ führt meistens dazu, dass der G’scheitere irgendwann der Dümmere ist. Sich über-anzupassen ist vielleicht kurzfristig die einfachere Lösung, langfristig aber immer die schlechtere. Denn es macht unglücklich.

Und deswegen sage ich: Es ghert vü mehr gstrittn! Öffnet Euch und sprecht Probleme an, bevor sie unüberwindbar werden! Egal ob in Beziehungen, Freundschaften, in der Familie oder am Arbeitsplatz: Sagt, was Euch wichtig ist! Schafft Klarheit! Sucht gemeinsam nach Lösungen! Zu sagen, was Euch stört, braucht zwar Überwindung und manchmal etwas Mut, aber es kann nur etwas Gutes rauskommen. Denn sogar wenn man draufkommt, dass es nicht mehr passt, und man sich trennt, ist das noch immer besser als in unglücklicher Schein-Harmonie zu verharren.

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